Wie hat sich denn deine Familie in der Zeit der Isolation eingerichtet? Seid Ihr zu Hause?
Ehrlich gesagt waren unsere Reisepläne für die Zeit um Ostern groß. Ich hatte mit den Jungs, meinen Schwestern und den Cousinen das Abenteuer Zugreise nach Katalonien gebucht. Und wir haben tatsächlich als unsere Schule und Kita schlossen in einer Nacht und Nebel Aktion überlegt, früher zu starten. Das war bevor die Lage in Spanien so drastisch wurde. Jetzt sind wir froh, es nicht getan zu haben. Seit dem 13.März holen wir alles aus unserer Wohnung raus: sie ist Schule, Spielplatz, Office, Fitnesstudio, Irrenhaus.
Wie funktioniert bei Euch die Kombination von Home Office und Kita? Ist es eine große Herausforderung?
Die Herausforderungen ändern sich mit den Tagen in freiwilliger Quarantäne. Was am Anfang noch die Sorge darüber war, wie ich zwei bewegungsfreudigen Jungs von 3 und 6 Jahren erkläre, dass sie jetzt nicht auf die Spielplätze und zu ihren Freunden können ist jetzt der Struggle mit meiner Gesundheit. Erst musste ich einsehen, dass es keine gute Idee ist, mit beiden Jungs zusammen einkaufen zu gehen – das war es aber auch vorher schon nicht. Dann merkte ich, wie die Arbeit für Your-Personal-Stylist.com – wir bieten unsere Kleiderschrankchecks, aber auch Live-Sessions gerade nur noch flexibel online an – wie das Umdenken und stark sein wollen, das Homeschooling, die Homekita, das Gezanke, das 24/7 abrufbar sein – “Mamaaaaa”– wie alles parallel an mir zehrte. Am Ende stand ein handfester Hörsturz. Und die Erkenntnis: Ich muss meine Kräfte anders ein- und aufteilen.
Was ist deine größte Sorge derzeit?
Die psychischen Folgen von zu viel Belastung, zu viel Druck, aber auch von zu viel Einsam- und Perspektivlosigkeit. Ich stelle fest, dass die Schere zwischen denen, die gerade nicht wissen, wo ihnen der Kopf steht und denen, die sich eine echte Aufgabe wünschen, gerade sehr weit auseinandergeht.Ergo, ich sorge mich weniger um die Wirtschaft, als um die Gesundheit der Menschen. Denn Ängste, Depressionen, Bore- oder Burnouts lähmen uns in unserem Tun – und damit auch im Umdenken, kreativ und offen für neue Lösungen sein, was jetzt so dringend erforderlich ist.
Was die größte Hoffnung?
Mein Antrieb jeden einzelnen Tag ist die Überzeugung, dass jetzt das langfristige nachhaltige Umdenken einsetzt, welches ich mir so lange gewünscht habe.
Was denkst du, welche mittelfristigen Folgen der Virus auf die Entwicklung der Welt haben wird?
Es wird ganz bestimmt nicht einfach. Das ist Wandel für uns “Gewohnheitstiere” eh selten. Und es wird Postcorona nahezu alles anders sein als zuvor. Ich halte mich hier an den Zukunftsforscher Michael Horx: “Wir werden uns wundern, wie schnell sich Kulturtechniken des Digitalen plötzlich in der Praxis bewährten. Tele- und Videokonferenzen, gegen die sich die meisten Kolleg*innen immer gewehrt hatten (der Business-Flieger war besser), stellten sich als durchaus praktikabel und produktiv heraus. Lehrer*innen lernten eine Menge über Internet -Teaching. Das Homeoffice wurde für viele zu einer Selbstverständlichkeit. Wir werden uns wundern, dass die sozialen Verzichte, die wir leisten mussten, selten zu Vereinsamung führten. Im Gegenteil. Nach einer ersten Schockstarre fühlten viele von sich sogar erleichtert, dass das viele Rennen, Reden, Kommunizieren auf Multikanälen plötzlich zu einem Halt kam.” Von diesem Satz hier wünsche ich mir, dass ihn sich alle sich ins Gedächtnis einmeißeln können, die gerade keine Zeit/Möglichkeit haben, sich mal 5 Minuten in Ruhe hinzusetzen – und sei es, um so wichtige Fragen wie eure zu beantworten: “Verzichte müssen nicht unbedingt Verlust bedeuten, sondern können sogar neue Möglichkeitsräume eröffnen.”
Vielen Dank liebe Janine! Bei https://www.your-personal-stylist.com gibt es bis 20. April noch 20% Rabatt. Eine tolle Gelegenheit nach dem Wahnsinn mit aufgeräumtem Kleiderschrank, Outfit Inspirationen und neuem Spirit durchzustarten.
