Home Interview Bubblemum Society meets Tabea und Nina – For Schur

Bubblemum Society meets Tabea und Nina – For Schur

by Julia

Wir haben Euch das innovative Upcyling Brand made in Berlin schon in einem früheren Feature vorgestellt und durften die beiden Frauen hinter der Marke jetzt näher kennenlernen. Sie empfingen uns in ihrem Atelier und es wurde ein sehr schönes, lustiges und inspirierendes Gespräch über bewusstes Konsumverhalten, die Verwertung von Bestehendem und die Philosophie der beiden Gründerinnen.

BMS: For Schur gibt es seit 2017, was habt Ihr denn vorher gemacht?

Tabea: Ich habe Sprach- und Kommunikationswissenschaften studiert.

Nina: Ich studierte Bildungswissenschaften. Mein Ziel war es ursprünglich, in den Personalbildungsbereich zu gehen. Während des Studiums bekam ich meinen ersten Sohn und danach einen Job in dem Bereich. Dann merkte ich, dass es nicht meine Erfüllung war, fremdbestimmt Projekte auszuführen. Tabea und ich kannten uns schon vor den Kindern und haben uns während der Elternzeit überlegt, dass wir uns gemeinsam selbstständig machen wollen. Wir haben damals schon viel selbst für private Zwecke genäht. Aber hatten diese Vision von for Schur schon im Kopf.

BMS: Die Idee für For Schur wurde in der Elternzeit geboren?

Nina: Ja. Wir haben 2015 die Idee zu For Schur gehabt und hatten 2017 einen Stand auf dem Kollwitzmarkt, um zu sehen, wie es angenommen wird.

Tabea: Als wir damals angefangen haben, war 2nd Hand noch etwas weniger populär und Altkleider in unserem Style upzucyceln ein neuer Gedanke. Das Neugeborene schlüpft sozusagen als Erstes in den Pulli, den schon sein Opa trug.

BMS: Wie ist die Idee entstanden Strick upzucyceln?

Nina: Die professionelle Vision war von Anfang an da. Uns war klar, dass Nähen unser Hobby ist und wir mit Nähen kein Geld verdienen konnten und wollten. Wir wollten produzieren. Manche haben eine etwas romantische Vorstellung davon.

BMS: Wie habt ihr eigentlich nähen gelernt? Das ist ja nicht selbstverständlich.

Nina: Wir beide haben uns selbst das Nähen beigebracht. Meine Mutter hat leidenschaftlich genäht. Ich bin mit einer Nähmaschine im Haushalt aufgewachsen. Es war immer mehr ein Hobby. Wir haben Faschingskostüme, mal Jacken oder Hosen genäht. Ich habe dann ein tieferes Interesse daran entwickelt.

Tabea: Bei mir war es genau so. Meine Oma hat extrem viel genäht. Für jedes Weihnachtsfest, für jedes ihrer Enkelkinder immer ein Kleid genäht. Meine Mutter hat sich da auch ziemlich ausgetobt. Es war etwas, dass unsere Omas und Mütter an uns weitergegeben haben. Ich habe sehr früh angefangen meine eigenen Sachen zu nähen. Irgendwann kommt ein Kind auf die Welt und man merkt, wow, da kann ich mich ja mal so richtig verwirklichen. Es war manchmal auch eine Rettung aus dem Baby Alltag.

Wir nähten nachts, wenn die Babys schliefen, auch um etwas Quality-time zu haben. Egal was ich den ganzen Tag gemacht habe, man hat es am Ende des Tages nicht gesehen. Aber wenn ich etwas nähte, konnte ich das fertige Produkt in den Händen halten. Mein Ziel war es, über Nacht ein Produkt zu erschaffen, dass dann am nächsten Tag noch da war. Im besten Fall konnte das Kind es am nächsten Tag auch direkt anziehen. Es war eine wertvolle Zeit, die ich da in etwas investiert habe, das ich danach wirklich in den Händen halten konnte.

Der Wunsch für for Schur war, etwas Wertvolles, Hochwertiges, Langlebiges aus einem guten Material entstehen zu lassen. So wurde unsere Idee geboren.

BMS: Ihr ward euch dann auch direkt einig? Auch darüber, dass ihr Strick upcyceln wollt?

Tabea: Ja. Ich habe Nina den Prototyp vorgestellt und sie meinte Yes, das ist es.

Wir haben zunächst verschiedene Materialien verarbeitet. Auch alte, abgetragene Jeanshosen oder Meterware gekauft. Aber ich konnte mich nie so richtig anfreunden mit Meterware für so kleine Produkte. Ich fand nicht sinnvoll, da man aus schon vorhandenen Materialien sehr gut Kindersachen herstellen kann. Letztlich ging es dann wirklich auch darum, dass ich selber total auf Wolle schwöre und das gerne anziehe.

Die Frage war nun, woher bekomme ich jetzt sinnvoll, qualitativ hochwertige Wolle. Zu dem Zeitpunkt, das ist nun auch schon 6 oder 7 Jahre her, war es nicht besonders verbreitet Wolle als Meterware in guter Qualität zu bekommen. Wenn, dann war sie sehr teuer. Da wir selber viel 2nd Hand kaufen, kam uns die Idee, nach getragenen Wollpullis zu schauen. Große Männer Pullover schienen uns dafür besonders geeignet zu sein.

BMS: Wie muss man sich das in der Praxis vorstellen. Wie verwandelt ihr den großen Männerpullver zu einem fertigen Kinder Produkt?

Tabea: Man schneidet sie zunächst auf. Der unbeschädigte Teil kann dann wie Meterware genutzt werden. Das bedeutet, man legt das Schnittmuster auf den Stoff und schneidet dann das Stück aus. Natürlich ist es auch Übungssache wie man den Stoff beim Zuschnitt benutzt, welche Stoffe ribbeln und welche nicht. Wie man am besten schneidet. Das sind Erfahrungswerte, die wir uns über die Zeit angeeignet haben. Auch im Bezug auf die Schnitte, welcher Schnitt passt wie auf einen Pullover. Was haben wir für Größen, Damen Pullis, Herren Pullis, was passt noch auf die Ärmel. So war aus der Idee etwas Sinnvolles zu machen auch noch zusätzlich etwas Nachhaltiges geboren.

Nina: Wir wollten etwas Besonderes machen. Tabea war diejenige, die das Design entwickelt hat. Sie hatte schon immer einen sehr einzigartigen Look. Alles was sie genäht hat, war anders als das was man sonst so kannte, es sah nie selbstgenäht aus. Ich dachte, dass wir daraus das Geschäftsmodell machen müssen.

Tabea: Wir wollten auch nicht mit Aufdrucken oder Prints arbeiten, sondern bewusst schlicht. Ich habe es bei meinen Kindern so empfunden, wenn sie etwas knallig Buntes anhatten, waren sie unruhiger als wenn sie etwas einfarbiges, schlichtes, ruhigeres trugen. Auch die Farbwahl meiner Kleidung hat sich auf den emotionalen Zustand der Kinder ausgewirkt. So war für mich klar, wir brauchen ruhige Töne, die angenehm sind, die man zu allem kombinieren kann. So haben wir uns entschieden die Sachen so schlicht wie möglich zu halten.

BMS: Richtet ihr euch nach saisonalen Trends was die Farben angeht?

Nina: Die Farben haben wir nicht komplett unter Kontrolle. Wir bekommen die Ware kiloweise, da ist wirklich alles an Farben dabei.

Tabea: Das, was wir aus den Sortieranlagen kaufen haben wir da und natürlich trifft bei so vielen Farben dann irgend eine auch den aktuellen Trend. Es sind viele klassische Farben. Unsere Produkte sollen aber über einen Trend hinausgehen. Sie sollen so zeitlos sein, dass man sie einem Kind der dritten Generation weitervererben kann und sie immer noch zeitgemäß sind.

Nina: Wobei wir schon merken, wenn es Farbtrends gibt. Die Farben die gerade angesagt sind, sind meistens am schnellsten ausverkauft. Aber mit der Art wie wir produzieren verkaufen wir sowieso alles, was wir im Bestand haben.

Wir achten darauf, dass wir in den Kategorien Farben verteilen. Für die Babysachen nehmen wir die sanften, hellen Töne. Zum Frühjahr bekommen wir eine neue Hose für ältere Kinder die wird dann eher marine und anthrazit, oder die Erwachsenen Hose schwarz.

BMS: Wie haben keine Idee wie die Ware bei euch ankommt. Wie muss man sich das vorstellen?

Nina: Wir arbeiten mit einer Textilsortieranlage. Diese Anlagen kaufen Altkleidercontainer, Überproduktionen und nicht verkaufsfähige Ware an. Alles an Textilien landet dort und wir in unterschiedliche Kategorien sortiert. Diese eine Anlage sortiert extra für uns 100 % Wolle und 100 % Cashmere.

BMS: Das bedeutet, in der Anlage wird alles manuell sortiert und für euch vorbereitet?

Nina: Ja. Es gibt verschiedene Stationen an denen alles ausgepackt und in verschiedene Klassen und Qualitäten sortiert wird. Wir bekommen daraus dann die Perlen, die besonderen Stücke.

Tabea: Die Ware wird uns in Kartons geliefert. Mittlerweile sortieren sie für uns schon nach Grob- und Feinstrick. Es ist viel Arbeit, jedes einzelne Teil zu kontrollieren. Zum Teil bekommen wir sie auch farblich sortiert.

Wir packen alles aus, prüfen die Ware und dann wird alles gewaschen. Nachdem die Teile getrocknet sind, kommen sie rüber ins Atelier und werden dort zugeschnitten, aufgearbeitet und gebügelt.

BMS: Wie viel Kilo bekommt ihr im Durchschnitt geliefert?

Nina: Im Moment sind es 100 kg die Woche, die für uns manuell sortiert werden. Wir bezahlen den Altkleiderpreis und darauf wird dann die hier in Deutschland geleistete Arbeitszeit geschlagen.

Wir werden oft gefragt, warum unsere Sachen so teuer sind wenn wir doch Altkleider verarbeiten. Man muss sich Folgendes vorstellen. Aus einer Tonne Altkleider, die sortiert werden, sind gerade einmal 1 % aus Wolle. Das ist ein riesiger manueller Aufwand. Bei uns kosten die Dinge so viel wie sie kosten müssen damit alle ein angemessenes Leben führen können. Wir haben keine große Gewinnspanne. Wenn man sich die günstigen Ketten anschaut, ist es interessant zu sehen, dass die Teile sehr wenig kosten und der Konzern immer noch eine Menge daran verdient.

BMS: Wenn man nun zuhause einen alten ungenutzten Strickpullover hat. Könntet ihr den aufbereiten und etwas Neues daraus kreieren? Macht ihr solche Einzelanfertigungen?

Nina: Ja, das machen wir. Es heißt „For Schur aus deinem Pullover„. Wir sprechen mit den Kunden vorab was sie sich wünschen und sie schicken uns die Pullover. Wir prüfen, ob das was sie sich vorstellen umsetzbar ist, wenn nicht schlagen wir eine Alternative vor. Bisher konnten wir uns immer einigen, eine schöne Idee entwickeln und dann legen unsere Mädels hier los.

BMS: Habt ihr eine bestimmte Kundengruppe die bei euch einkauft oder ist das total unterschiedlich?

Nina: Wir haben sehr verschiedene Kunden. Zum einen diejenigen, die das kaufen, was sie schön finden und nicht auf den Preis achten müssen. Dann haben wir aber auch eine große Anzahl an Kunden, die auf ihr Geld achten müssen. Die sich dann eine Hose leisten. Aber das schöne ist, dass Wolle so gut wie nie schmutzig ist und ein gutes Stück mitwächst. Man kann dem Kind die Hose also sehr oft anziehen und braucht somit nicht viele Alternativen.

Tabea: Die Kunden konzentrieren sich auf ein Produkt und man merkt, dass sie sich bewusst dafür entscheiden und es zu schätzen wissen. Es ist ein wertvolles Stück für sie, das sie im besten Fall auch an jemand anderen weitergeben. Es kommt letztlich finanziell auf das Gleiche heraus, ob man nun bei einem günstigen Geschäft mehrere Teile kauft, die nicht alle getragen werden oder eben bei uns ein oder zwei gute, hochwertige Stücke mit einer langen Lebensdauer.

BMS: Es ist wirklich eine Frage des Bewusstseins. Tragt Ihr das auch so an eure Kunden heran?

Tabea: Wir hatten vor kurzen auf Instagram einen Post mit einer unserer Hosen. Nina hat extra in unserer Story dazu geschrieben, wir bitten darüber nachzudenken was man wirklich braucht und lieber nur ein Teil zu kaufen. Das ist schon krass wenn man als Unternehmen seinen Kunden sagt lieber nicht eskalieren, besser weniger als mehr kaufen. Das ist ein ganz neuer Gedanke. Es geht nicht darum, so viel zu kaufen wie man kann, sondern aufzuzeigen, dass es auch ausreicht, wenn man nur eine Handvoll Kleider hat die dann aber über mehrere Jahre passen. Nicht zuletzt ist der Wiederverkaufswert von solchen Teilen sehr hoch.

Nina: Ein wichtiger Punkt ist aus meiner Sicht, das verschiedene Billig-Ketten dem Endverbraucher suggerieren, dass Mode so wenig kosten kann. Aber das ist nicht realistisch. Der einzige Grund warum ein Teil so günstig ist, ist weil es auf Kosten Schwächerer produziert wird.

BMS: Ihr seid mit eurem Laden und der Produktion mitten im Prenzlauer Berg und habt einige Mitarbeiter*innen. Ward ihr von Beginn an hier?

Nina: Am Anfang arbeiteten wir in einem Coworking Space im Wedding. Da hatten wir riesen Glück. Es war ein Atelier freigeworden und dort sind wir zunächst eingezogen. Das war ein toller Start und eine sehr erschwingliche Miete. Am Anfang haben wir uns das Atelier noch mit jemandem geteilt, später haben wir dann den gesamten Bereich übernommen. So sind wir Stück für Stück in diesem Studio gewachsen. Aber das war nicht auf unser Gewerbe ausgelegt. Wir haben dann sehr lange nach einer anderen Location gesucht. Idealerweise mit kurzen Wegen zu Kita und Schule. Durch Zufall haben wir dieses Ladenlokal entdeckt und sind gefühlt am nächsten Tag eingezogen. Der Eigentümer findet unser Konzept toll.

BMS: Wie teilt Ihr euch die Arbeit auf?

Nina: Wir haben uns so aufgeteilt. Ich mache Themen wie Personal, Marketing, Webshop und leite das operative Kundenservice Team und Tabea ist für die Produktion zuständig. Sie macht das Design, bringt neue Ideen und ist für die Fotoauswahl verantwortlich.

BMS: Seid Ihr 24/7 erreichbar? Gerade wenn man sein eigenes Business aufbaut ist das schwer abzugrenzen, oder?

Nina: Wir haben gelernt, uns abzugrenzen. Am Anfang war das nicht so, aber dann kann man schnell in einen Burn-out Zustand geraten. Wir sind tagsüber hier und schicken uns noch bis 18 Uhr das Geschäft betreffende Sprachnachrichten. Danach nur noch, falls es brennt. Am Wochenende ist in der Regel geschlossen und wir haben frei.

Tabea: Gerade in der Anfangszeit haben wir uns verheizt. Wir hatten ja auch zwei kleine Kinder im Abstand von 2 Jahren. Und haben versucht trotz kleiner Babys noch beim Stillen jede Minute zu nutzen und Arbeit einzuschieben. Rückwirkend merken wir, wie sehr es damals an uns gezerrt hat. Jetzt wo wir mehr Unterstützung im operativen Geschäft haben, merkt man, dass man die Möglichkeit hat, sich ein wenig zu regenerieren und diese Hilfe, die wir haben, auch annehmen muss.

BMS: Ihr habt euch also so strukturiert, dass ihr ganz klare Arbeitszeiten für euch geschaffen habt?

Nina: Der Betrieb hier startet um 8 Uhr. Sobald die Kinder in der Kita sind, meist gegen 9 Uhr sind wir hier. Zu Beginn waren wir auch um 8 Uhr im Büro, aber wir haben nun eine Produktionsleiterin, die sich um alles kümmert. Bis 15 Uhr, wenn der Laden schließt, sind wir hier. Dann holen wir die Kinder ab und kommen dann nachmittags über Whatsapp zusammen, um Themen zu besprechen.

Tabea: Als wir noch im Wedding waren, haben wir zum Teil um 5 oder 6 Uhr morgens angefangen und sind viel später nach Hause gegangen als jetzt. Wir mussten erst lernen, uns einen Feierabend aufzuerlegen.

BMS: Wie geht ihr mit Konflikten um die ihr miteinander habt, oder kommt das nicht vor?

Tabea: Wir sind zwei unterschiedliche Typen. Nina sprudelt nur so vor Ideen und ich gehe lange mit etwas schwanger, bevor ich es umsetze. Generell sind wir sehr empathisch miteinander und respektieren das, was der andere kann und macht.

Nina: Wir haben von Anfang an gesagt, dass Vertrauen sehr wichtig ist, gerade im Hinblick auf Zeit und Geld. Jeder investiert so viel Zeit, wie er kann ohne ein schlechtes Gewissen zu haben wenn es vielleicht mal nicht so gut geht. Der andere akzeptiert das und es wird nicht hinterfragt. Auch in puncto Urlaub. Jeder nimmt so viel Urlaub, wie er braucht und es gibt keine festen Urlaubszeiten.

In Bezug auf Geld ticken wir sehr ähnlich. Wir sind nicht konsumorientiert. Wir brauchen beide Sicherheit und eine Grundbasis zum Leben aber Geld an sich ist uns nicht so wichtig.

BMS: Was ist das Geheimrezept Eurer erfolgreichen Zusammenarbeit?

Tabea: Offen und ehrlich zu sein, dem anderen gegenüber möglichst schnell zu äußern, wenn was nicht stimmt und dann eine Lösung zu suchen, funktioniert sehr gut bei uns.

Für uns ist es auch wichtig, zu sehen, dass der Fokus derselbe ist. Wo wollen wir hin? Ist das die selbe Idee? Wir haben uns bewußt zur Gründung mit dem anderen entschieden. Das ist eine gemeinsame Entscheidung und Verantwortung, die wir tragen. Unser drittes Kind sozusagen. Wir arbeiten daran, For Schur dorthin zu bekommen wohin wir uns die Marke wünschen, und da schmeißen wir nicht schnell das Handtuch wenn etwas Mal nicht so läuft, wie wir ursprünglich dachten.

Nina: Es ist wirklich wichtig, im permanenten Austausch miteinander zu sein und den anderen auch über seine Pläne ständig zu informieren. Lebenswege ändern sich ja auch immer wieder und wenn Tabea nun in 10 Jahren am anderen Ende der Welt glücklicher wäre, kann ich nicht von ihr verlangen hierzubleiben. Man muss eben ehrlich sein und sagen, wenn man sich in der aktuellen Situation nicht wohl fühlt.

BMS: Welche Zukunftspläne habt Ihr mit For Schur?

Nina: Uns ist es wichtig, dass es operativ unabhängig von uns läuft, damit wir uns auch kreativ betätigen können. Wir fragen uns, was soll meine Position in der Firma sein. Möchte ich mich immer mit Personalabrechnungen und Exceltabellen auseinandersetzen, macht mich das glücklich? Mittlerweile sind wir mit dem Team aber schon so weit das es auch mal ohne uns läuft und wir uns rausnehmen können.

Meine Kreativarbeit sind Texte und Konzepte. Bei Tabea sind es die Produkte. Zwischendurch schauen wir ob die Richtung auch noch passt und ob wir uns damit noch wohl fühlen.

BMS: Gibt es eure Kleidung auch für Erwachsene?

Tabea: Accessoires haben wir schon eine ganze Weile und seit Sommer haben wir unsere Hose mit der Falte auch für Erwachsene.

Nina: Wir haben diese tolle Hose aus Kaschmir, die ich gerade probe trage. Eigentlich sollte ich sie heute an Tabea zum Tragen übergeben, aber sie ist so bequem, ich behalte sie noch ;). Dieses ist die Weihnachtsedition aus Kaschmir, es gibt sie aber auch in Merinowolle.

BMS: Tragen eure Kinder nur For Schur oder kauft ihr auch andere Sachen für sie?

Nina: Mein Sohn ist großer For Schur Fan und trägt am liebsten die Hose mit der Falte. Meine Tochter hat viele Röcke und Kleider. Ich mache bei einer Facebookgruppe mit, die eine Ökowanderkiste mit Kinderkleidung hat. Das sind so 10 Mütter. Wir schicken die Kiste immer weiter, nehmen etwas raus und packen im Gegenwert etwas von einer nachhaltigen Marke rein. Damit kleide ich meine Tochter ein.

Tabea: Mein Sohn trägt ausschließlich die Hose mit der Falte und den Pulli. Er möchte tatsächlich nichts anderes tragen. Meine Tochter ist gerade sehr auf Kleidchen aus und ich habe ihr kürzlich auf Kleinanzeigen ein pinkfarbenes Elsa Kleid gekauft, das sie total liebt. Ihren For Schur Pulli trägt sie nun schon seit zwei Jahren. Am Anfang habe ich die Ärmel hochgekrempelt und jetzt passt er ihr immer noch. Manitober tragen sie auch sehr gerne. Die Walkjacke ist so schön und passt perfekt.

For Schur ist aus dem Bedürfnis unserer Kinder heraus entstanden und wir haben die Produkte so entwickelt, dass sie für sie passend sind. Daher lieben sie For Schur wahrscheinlich auch. Es sind eben die Produkte, die sie kennen und darin fühlen sie sich wohl.

BMS: Vielen Dank für das spannende Interview mit euch und die vielen Einblicke in For Schur und Eure Zusammenarbeit.

https://forschur.com/

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