Wir treffen Lena, Owner und Founder von Yes my love, an einem Morgen im Soho House, in dem sie schon seit Gründung Mitglied ist. Sie ist gut gelaunt und voller positiver Energie und trotz Vorweihnachtsstress nimmt sie sich viel Zeit für uns. Ihr Brand Yes my love haben wir Euch schon vorgestellt, jetzt werfen wir einen Blick hinter die Kulissen.
BMS: Für Dich ist Insta sehr wichtig, oder?
LN: Definitiv. Darüber habe ich das Brand aufgebaut. Klar habe ich auch den Onlineshop, aber der Kontakt zu den Kunden entsteht vor allem über Instagram. Und vor allem auch über meine Influencer. Und unsere Kollaborationen. Als ich vor 4 Jahren damit anfing, habe ich über Insta meine erste Influencerin gefunden und auch privat kennengelernt, und so kam dann eins zum anderen. Es macht auch Spaß, darüber mit den Menschen zu kommunizieren und in Kontakt zu sein, wenn es auch total zeitaufwendig ist.
BMS: In welchen Bereichen hast du Unterstützung?
LN: Ich habe meine Werkstudentin Ronja, einen Programmierer für die Grafik und jemanden, der mich bei der PR unterstützt. Auch für den Versand habe ich Unterstützung. Ab nächstem Jahr haben wir ein Büro, in dem ich auch die Kollektionen aufbauen kann.
BMS: Belieferst du auch andere Stores?
LN: Ja, auch wenn der Händler derzeit noch nicht viel Marge bekommen kann, habe ich doch gute Kunden, wie zum Beispiel Little Foshi aus Hamburg.
BMS: Deine Kollektion ist saisonübergreifend?
LN: Ja, wir werfen immer mal wieder einen Style raus, oder ein neuer Print kommt hinzu, aber die Kollektion ändert sich nicht jede Saison. Mein erstes Piece war die Big Bag in Leo, bis heute sehr erfolgreich. Ich sah damals immer Mütter mit großen Ikea Taschen, weil so viel reinpasste; da dachte ich mir, es muss ein stylisher Ersatz her.
BMS: Wie bist du überhaupt zu deinem eigenen Brand gekommen?
LN: Ich habe an der AMD Mode studiert, war dann 1 Jahr bei Boss in New York und im Anschluss in Berlin. Ich wollte immer Unternehmerin werden, schon meine Mum hatte ihr eigenes Business. Sie war mein Vorbild. Deshalb habe ich noch BWL studiert, und dann bei Rocket angefangen, 7 Trends. Habe da sehr viel Impact einbringen dürfen. Wir suchten irgendwann ein Testimonial für die Brand, es wurde Bonnie Strange. Nachdem 7 Trends pleite war, machten Bonnie, ich und einer der Gründer uns mit dem Shit Shop selbstständig. Das lief fast 5 Jahre, dann hatte ich meine eigene Idee, stieg bei Shit Shop aus und gründete „Yes my love“.
BMS: Wie kamst du zur Kidswear? Shit Shop war ja ein Concept Store mit eher schrägen, crazy Brands.
LN: Dem Shit Shop bin ich entwachsen. Und es gab leider wenig wirklich coole Kidswear Brands in Deutschland und ich hatte viel Kontakt zu jungen Mamas, die das bemängelten. Und so kam es zu der Idee. Den Namen hat meine Stieftochter inspiriert. Sie ist zweisprachig aufgewachsen und sagte damals ständig: Yes, my love.
BMS: Deine Kollektion hat eine einzigartige Vintage Optik und Coolness, sieht nach musikalischen Einflüssen aus. Was ist dir wichtig beim Design? Wie würdest Du es beschreiben?
LN: Musikalische Einflüsse, ja. Es gibt auch Prints, die an alte Plattencover erinnern. Inspirationen bekomme ich beim Reisen, bei Pinterest; meist erstelle ich Moodboards und dann kommt mein Grafiker und wir entwickeln meine Ideen zusammen weiter. Ich war noch nie besonders bunt gelaunt. Ich mag Jeans, Boots und schwarz. Auch an Kindern!
BMS: Die Leo Bomberjacke ist super.
LN: Ja, die liebe ich auch. Gibt es derzeit nur für Kinder. Für mich wäre es too much, deshalb habe ich sie bis jetzt nicht in groß im Angebot. Aber wenn noch mehr Kunden danach fragen, vielleicht machen wir sie doch.
BMS. Wo werden die Sachen produziert?
LN: In Portugal. Ich kenne jede einzelne Produktionsstätte, meist Familienunternehmen. Und ich weiß wo, welches Teil genäht wird. Das ist mir sehr wichtig und muss transparent für mich bleiben. Manchmal müssen die Kunden auch warten, bis ein Teil fertig ist und die PreOrder geliefert werden kann. Bislang hat sich aber nie jemand darüber beschwert.
BMS: Wollt Ihr Euch auch stationär niederlassen?
LN: Ein Laden im klassischen Sinne kommt für mich nicht in Frage, aber vielleicht werden wir ab nächstem Jahr immer mal wieder Pop Up Stores etablieren.
BMS: Gibt es noch andere Zukunftsvisionen?
LN: Ich bin derzeit sehr happy. Mehr Vielseitigkeit für das Produkt wünsche ich mir noch. Vielleicht mal ein Kleid, ein cooler Blazer, so dass wir eben noch Variationen anbieten können. Ich freue mich auch total auf das neue Büro und dass wir dann zusammen sitzen können im Team. Da ist ein anderer, intensiverer Austausch möglich.
BMS: Die Nachhaltigkeit. Hat sich privat bei dir viel in Sachen Bewusstsein verändert?
LN: Voll. Wir kaufen Fleisch nur noch beim Biobauern und haben den Konsum eingeschränkt. Das muss man vorbestellen. Kuhmilch gibt es gar nicht mehr. Wir versuchen, Plastik Einkäufe zu vermeiden, und kaufen beim lokalen Bioladen. Das ist teurer, aber notwendig. Die Kids werden aufgeklärt, soweit es geht, wenn es um Fast Fashion geht.
BMS: Hast du denn noch Lieblingsläden? Und kaufst du 2nd Hand?
LN: Auch ich gehe deutlich weniger shoppen als früher, deshalb ist die Frage ganz schwer zu beantworten. Echt interessant, früher wären mir sehr viele Stores eingefallen. Ich mag für Babys die Babybox und das Parkhaus auf der Schröderstrasse, wenn es um Möbel geht. Love Stories für Dessous liebe ich.
BMS: Vielen Dank liebe Lena für das schöne Gespräch!
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